Das Gehirn ist eine ständig arbeitende Hochleistungsmaschine. 24 Stunden ist es aktiv. Insoweit könnte man davon ausgehen, dass es gleichgültig ist, ob man schläft oder wach ist, denn das Gehirn arbeitet auf alle Fälle.
Ebenso wie der Rest des Körpers, der auch immer aktiv ist, braucht das Gehirn Phasen, in denen wir es nicht aktiv steuern bzw. verwenden.
Das Gehirn braucht also einfach mal Zeit für sich.
Beim Schlafen schließen wir die Augen, das Gehirn braucht also keine optische Aufzeichnung vorzunehmen. Wir reden nicht mit anderen und müssen ihnen nicht zuhören. Das Gehirn braucht sich somit nicht ständig darum zu bemühen, Wörter zu verarbeiten, Wissen abzurufen, alles in den richtigen Kontext zu setzen, und auch noch intelligent darauf zu reagieren. Der Körper muss nahezu nicht bewegt werden und gefahrlos durch den Alltag gesteuert werden.
Schlafen bedeutet nicht, dass das Gehirn abgeschaltet ist. Auch wenn viele Männer nachts „Nichts“ mitbekommen im Vergleich zu Frauen, die meistens einen leichteren Schlaf haben, so bleibt das Gehirn auch weiterhin mit allen Sinnen per Alarmfunktion verbunden und kann in Sekundenschnelle alles aktivieren und wahrnehmen.
Das Gehirn nutzt und braucht die Schlafenszeit, um die Erlebnisse des Tages intern aufzuarbeiten, zu filtern und ins Gedächtnis einzusortieren.
Tageserlebnisse werden wiederholt vom Hippocampus zum Cortex gesendet.
Dieses läuft unabhängig davon ab, ob Sie dabei „richtig träumen“.
Träume bestehen wohl teilweise aus diesen Wiederholungsschleifen. Dabei werden Tageserlebnisse mit schon vorhandenen Informationen kombiniert und neu verknüpft. Mit jedem Abspielen der Informationen wird die Erinnerung vertieft und die Verbindung in den neuronalen Strukturen verstärkt. Neuronale Netze werden umgebaut. Dabei werden unter Umständen auch als unwichtig angesehene Informationen und Gedankenfragmente vom Gehirn gelöscht.
Durch die Neukombinationen von Altem und Neuem hat man manchmal das Gefühl, dass einem die besten Ideen im Schlaf kommen.
Wenn Sie sich ausreichend lange Schlaf- und Ruhephasen gönnen, werden Sie feststellen, dass Sie danach besser auf Ihr Gedächtnis zugreifen können.
Auch Ihr gesamter Köper ist nach dem Schlaf aktiver und aufnahmefähiger. Es fällt leichter, die richtigen Informationen abzurufen.
Schlaf- und Ruhephasen sind also keine Zeitverschwendung, sondern genau das Gegenteil!